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✅ Aktualisiert am 22.09.2021
Argon ist ein Edelgas, das sich chemisch äußerst träge verhält. Es ist nur schwer zur Reaktion zu bringen und hat einen Anteil von etwa 0,93 Prozent an der Luft in unserer Atmosphäre. Gründe, aus denen das inaktive oder inerte Schutzgas sehr gut zum Schweißen geeignet ist. Gasflasche.de informiert über die wichtigsten Eigenschaften des Gases. Wir erklären, was Argon 4.6 im Vergleich zu Argon 4.8 sowie 5.0 unterscheidet und zeigen, wie Anwender das Schweißgas kaufen oder nachfüllen lassen können.
Die Themen im Überblick
Schutzgas Argon: Eigenschaften, Vorkommen und Förderung
Der Begriff Argon stammt aus dem Griechischen und bedeutet „träge“. Genau das ist es auch, was das Schutz- und Schweißgas auszeichnet: Es ist sehr träge und reagiert in der Regel nicht mit anderen Stoffen. Argon verdrängt Organismen und Stoffe aus der Luft und sorgt bei der Produktion und Verpackung von Lebensmitteln für eine keimfreie Atmosphäre. Das Schutzgas Argon mindert den Funkenflug elektrischer Bauteile und kommt darüber hinaus auch als Schweißgas für verschiedene Schweißverfahren zum Einsatz. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften des Gases.
Eigenschaften | Werte |
Name | Argon (Ar) |
Ordnungszahl im Periodensystem | 18 |
Art und Aussehen | farb- und geruchloses Edelgas |
Anteil an der Erdhülle | 3,6 ppm |
Dichte bei 20 °C | 1,78 · 10-3 kg/cm³ |
Schmelzpunkt | – 189,3 °C |
Siedepunkt | – 185,8 °C |
Gefahren- und Sicherheitshinweise
(hazard und precautionary) | H: 280 (Gas unter Druck; Explosionsgefahr bei Erwärmung)
P: 403 (an gut belüftetem Ort aufzubewahren)
Das Gas verdrängt Sauerstoff und kann in nicht belüfteten Räumen zum Ersticken führen, wenn es unbemerkt aus Argonflaschen austritt. |
Umweltauswirkungen | ungiftig und frei von Ozon anreichernden Bestandteilen |
Einsatzbereiche in der Technik | Schutzgas für die Lebensmitteltechnik, die Elektrotechnik und zum Schweißen (Schweißgas) |
Wo kommt das Schweiß- und Schutzgas Argon vor?
Das Edelgas entsteht aus Kalium, einem der zehnthäufigsten Elemente auf der Erde. Bei seiner Bildung fangen Kalium-Atome Elektronen ein. Ein Proton der Atomkerne wird zum Neutron und Argon entsteht. Der als Schutz- und Schweißgas eingesetzte Rohstoff hat einen Anteil von etwa 0,934 % an der Luft in unserer Atmosphäre und ist dementsprechend häufig vorhanden.
Entdeckt wurde das inaktive oder inerte Gas übrigens schon am Ende des 19. Jahrhunderts. Damals untersuchten John Strutt, 3. Baron Rayleigh und William Ramsay die Zusammensetzung der Luft. Sie nutzten chemische Reaktionen, um Stickstoff und Sauerstoff zu entfernen und fanden ein Gas, das chemisch nicht reagieren wollte. Ein Grund, aus dem sie es Argon (griechisch für „träge“) nannten.
Wie lässt sich Argon Schutzgas aus der Atmosphäre gewinnen?
Bei der Herstellung trennen Produzenten das Schutzgas Argon aus der Luft in unserer Atmosphäre. Möglich ist das mit dem sogenannten Linde-Verfahren, bei dem der Luftdruck stark erhöht wird. Das Gasgemisch erhitzt sich, wird abgekühlt und anschließend wieder entspannt. Die Endtemperatur ist dann deutlich niedriger als am Anfang und die Luft hat den flüssigen Aggregatzustand eingenommen. In sogenannten Rektifikationskolonnen lassen sich nun die verschiedenen Bestandteile abtrennen, sodass am Ende reines Argon Gas übrig bleibt.
Argon als Schweißgas: Diese Verfahren kommen infrage
Als träges und inaktives (inertes) Edelgas kommt Argon unter anderem beim Schutzgasschweißen zum Einsatz. Hier verdrängt es die Luft vom Lichtbogen und der Schweißschmelze, sodass sich qualitativ hochwertige Nähte herstellen lassen. In Argonflaschen ist das Schweißgas dabei für folgende Verfahren geeignet:
Metall-Inertgasschweißen (MIG Schweißen)
Wolfram-Inertgasschweißen (WIG Schweißen)
Beide Verfahren erzeugen einen Kurzschluss zwischen Brenner und Metall, der einen Lichtbogen entstehen lässt. Während die frei werdende Hitze beim MIG-Schweißen zum Schmelzen der Elektrode führt, bleibt diese beim WIG Schweißen mit dem Schutzgas Argon erhalten. Schweißer müssen den Zusatzwerkstoff in Draht- oder Stangenform daher separat an die Verbindungsstelle halten. Welche Materialien sich mit dem Schutz- und Schweißgas verbinden lassen, hängt von der Reinheit des Edelgases ab.
Argon 4.6 im Vergleich mit Argon 4.8 und 5.0
Wer Argon Gas kaufen möchte, hat heute verschiedene Sorten zur Auswahl. So ist neben Argon 4.6 auch Argon 4.8 und 5.0 erhältlich. Die Kennzahl verrät dabei, wie rein das Edelgas ist. Während Argon 4.6 mehrere Fremdstoffe enthalten kann, handelt es sich bei Schutzgasen mit der Kennzeichnung 5.0 oder höher um nahezu sortenreine Gase, wie die folgende Tabelle zeigt.
Bezeichnung | Reinheitsgrad und Inhaltsstoffe | Einsatzbereiche |
Argon 4.6 | Reinheitsgrad: 99,996 %
Inhaltsstoffe: 25 ppm Stickstoff; 5 ppm Wasserstoff und 5 ppm Wasser (kein Helium oder Kohlendioxid) | Schweißen geringer Materialstärken von Stahl und Nichteisenmetallen |
Argon 4.8 | Reinheitsgrad: 99,998 %
Inhaltsstoffe: 10 ppm Stickstoff, 5 ppm Wasser, 3 ppm Sauerstoff und 0,5 ppm Kohlenwasserstoffe | Schweißen gasempfindlicher Materialien wie Titan, Tantal, Zirkonium und Edelstahl; (Geringere Korrekturen und Kosten durch höhere Reinheit)
Weitere Einsatzbereiche: Halogenlampen und Halbleitertechnik) |
Argon 5.0 | Reinheitsgrad: 99,999 %
Inhaltsstoffe: 5 ppm Stickstoff, 3 ppm Wasser, 2 ppm Sauerstoff und 0,2 ppm Kohlenwasserstoffe | Schweißen gasempfindlicher Materialien wie Titan, Tantal, Zirkonium und Edelstahl bei höchsten Ansprüchen;
Weitere Einsatzbereiche: Halogenlampen, Halbleitertechnik, Gaschromatographie |
Neben den vorgestellten Sorten sind auch Schutzgase mit der Kennziffer 6.0 (Reinheitsgrad 99,9999 %) und 7.0 (Reinheitsgrad 99,99999 %) erhältlich. Diese sind allerdings deutlich aufwendiger zu gewinnen und daher auch mit höheren Preisen verbunden. Zum Einsatz kommen die sortenreinen Gase daher nur für spezielle Industrieanwendungen. In der Schweißtechnik ist Argon 4.6 der Standard. Reinere Gase kommen hier nur bei sensiblen Materialien und anspruchsvollen Arbeiten zum Einsatz.
Lieferung und Transport von Argon in Gasflaschen
Kommt das inerte Edelgas für Schweißarbeiten zum Einsatz, lässt es sich in Gasflaschen verschiedener Größenordnungen speichern. Während 5 und 10 Liter Stahlflaschen dabei vor allem für mobile Einsatzzwecke geeignet sind, kommen 20 und 50 Liter Behälter überwiegend für gewerbliche Arbeiten an einem festen Standort zum Einsatz. Der Grund liegt vor allem im hohen Gewicht der Gasflaschen.
Dass es sich bei den Behältern um Argonflaschen handelt, erkennen Anwender übrigens an einem Label und der dunkelgrünen Flaschenschulter. Denn diese steht nach DIN EN 1089-3 für Argon Gasflaschen.
Argonflaschen zum Kaufen oder Mieten
Grundsätzlich können Verbraucher die Gasflaschen kaufen oder mieten. Größter Vorteil der Argon Gasflasche zur Miete ist die Tatsache, dass die Anfangsinvestition des tatsächlichen Kaufs der Argonflasche entfällt. Der Vermieter bekommt dafür während der Vertragsdauer eine entsprechend angepasste Miete.
Leere Gasflasche gegen volle austauschen
Ein weitere Vorteil ist die Tatsache, dass man die Flasche relativ problemlos tauschen kann und der damit verbundene Aufwand deutlich geringer ist, als bei einer Argon Kaufflasche. Im Gegenzug ist der Mieter dafür während der Vertragslaufzeit daran gebunden, die Gasflasche vom Vermieter zu dessen Konditionen auffüllen zu lassen. Grundsätzlich gilt, je länger man die Argon Gasflasche mietet, desto mehr zahlt man an den Vermieter. So sollte man sollte im Vorfeld genau kalkulieren, ob sich die Miete letztendlich tatsächlich lohnt.
Alternative zur Miete: Argon Gasflasche kaufen
Wer Flaschen für Argon Gas kaufen möchte, muss am Anfang die Gasflasche mitsamt der ersten Füllung kaufen. Je nach Gasflaschengröße ist diese Erstanschaffung relativ teuer, dafür zahlt man danach je nach Bedarf nur noch die Füllung der Flasche. Im Unterschied zur Miete ist man als Eigentümer jedoch verpflichtet, die Argon Gasflasche alle 10 Jahre vom TÜV prüfen zu lassen. Erfolgt diese Prüfung nicht, darf kein Gasanbieter die Flasche bis zu einer gültigen Prüfung erneut befüllen. Die Füllung der Eigentumsflasche kann, je nach regionaler Verfügbarkeit von Fachanbietern für technische Gase, mit deutlich höherem Aufwand verbunden sein. Zahlt man bei der Miete in der Regel etwas mehr, muss man diesen zusätzlichen Aufwand den Kosten entgegenstellen und selbst kalkulieren, ob sich der Kauf lohnt.
Vorsicht bei Lagerung und Transport der Gasflaschen
Konventionelle Argonflaschen besitzen keinen Kragen, der das Ventil vor mechanischen Beschädigungen schützt. Aus diesem Grund ist bei Lagerung und Transport äußerste Vorsicht geboten.
Wichtig zu wissen: ist dabei, dass das Gas weder giftig noch umweltschädlich ist. Es verdrängt aber den Sauerstoff und kann in schlecht belüfteten Räumen erstickend wirken. Zumindest dann, wenn es unbemerkt aus defekten Gasflaschen für Argon austritt.
Außerdem sollten Verbraucher die Behälter keiner großen Hitze aussetzen. Denn wenn Anbieter eine Argon Gasflasche füllen, steht diese unter einem Druck von etwa 200 bar. Steigt dieser beim Erwärmen an, könnten die Gasflaschen explodieren und schwerwiegende Schäden anrichten. Wie sich Risiken im Umgang mit Argonflaschen vermeiden lassen, erklären wir in den Beiträgen Gasflaschen: Transport mit Sicherheit und Gasflaschenschrank, Gasflaschen-Depot & Gasflaschen-Lagerbox.
Argon Gas kaufen: Schutzgas-Preise und Möglichkeiten
Sind die Schweißgasflaschen alle, müssen Verbraucher Argon Gas nachfüllen. Diese Aufgabe übernehmen Anbieter für technische Gase, die die Rohstoffe wie bereits beschrieben in Kauf- oder Mietflaschen anbieten. Wer Argon 4.6 kaufen möchte und Eigentumsflaschen wählt, zahlt etwa 100 bis 180 Euro für eine 10 Liter Argonflasche mit Füllung. Bei 20 Liter Flaschen ist der Argon-Schutzgas-Preis etwas höher. Hier zahlen Verbraucher für Eigentumsflaschen mit Füllung etwa 150 bis 250 Euro. 50 Liter Gasflaschen schlagen darüber hinaus mit 250 bis 350 Euro zu Buche. Wer Mietflaschen nutzt und das Schweißgas kaufen möchte, zahlt in der Regel weniger. Wichtig: Die Preise hängen nicht allein von der Art oder der Größe der Flaschen ab. Auch die Reinheit und die Abnahmemenge der Schutzgase entscheiden.